Freitag, 07.04.2017
Wir erkundigten Dubai auf eigene Faust. Am ersten Tag: Eine Bootsfahrt auf dem Creek, Schlendern durch die Dubai-Mall mit dem riesigen Aquarium, Aussicht von der 555 m.ü.M. gelegenen Besucherplattform «Burj Khalifa At the Top/Sky»des mit über 800 m höchsten Gebäude der Welt und am Abend die eindrücklichen Shows des Dubai Fountain.
Am nächsten Morgen (Freitag=Feiertag) waren die Strassen fast leer. Unser Hotel liegt im Stadtteil Deira, wenige Meter vom Ufer des Creek. Aus dem Zimmer sieht man die vielen Dhaus, die traditionellen arabischen Holzschiffe, mit denen noch intensiver Handel bis nach Indien durchgeführt wird. Im Hintergrund sind die vielen Wolkenkratzer und natürlich der Burj Khalifa zu sehen, das momentan mit 828m das höchste Gebäude der Welt.
Rundfahrt auf dem Creek
Nach dem Morgenessen begaben wir uns zum Creek-Ufer, um die vielen Schiffe dort zu besichtigen. Nach einiger Zeit wollten wir mit einem Abra (Wassertaxi) auf die andere Seite (Bur Dubai). Der Fahrer eines leeren Botes machte uns ein Angebot für eine ausgiebige, 2-stündige Fahrt den Creek hoch und runter bis zur Mündung. Wir versuchten uns das erste Mal mit Feilschen und konnte so den offerierten Preis etwas drücken (da der Fahrer aber sehr zufrieden wirkte, hatten wir wohl zu wenig gefeilscht!). Wir hatten nun ein Abra nur für uns allein, der Fahrer erklärte uns die Gebäude, Hotels und Schiffe, er sorgte auch für frische Wasserflaschen. Es war ein angenehmer Einstieg in Dubai, und am Schluss liess er uns auf der Bur Dubai-Seite von Bord.
Bur Dubai
Vom Boots-Anlegeplatz führte die Gasse direkt in der Kleider- und Stoff-Souk. Viele aufdringliche Händler wollten uns allerlei Stoffiges verkaufen. Wir konnten allen Versuchungen widerstehen und blieben hart, da wir für diesen Tag noch dem Burj Khalifa einen Besuch abstatten wollten. Dennoch streiften wir durch ein paar schattige Gassen und sahen einige Sehenswürdigkeiten, so die grosse Moschee und das Al-Fahidi Fort. Dieses beherbergt das Nationalmuseum Dubais und wäre einen halbtägigen Besuch wert. Viele Häuser haben auch noch die traditionellen Windtürme, in welchen nach dem Wind aufgehängte Tücher die frische Luft in die Wohnräume leiteten. Auf jeden Fall wäre dieses historische Quartier einen ausgiebigen Besuch wert.
Der öffentliche Verkehr in Dubai
Da wir 1 Monat im Voraus über das Web für 18.00 Uhr einen Aufstieg auf die oberste Plattform «At the Top/Sky» im Burj Khalifa gebucht hatten (es werden jede halbe Stunde nur eine beschränkte Zahl Besucher zugelassen, und die Plätze um die Sonnenuntergangszeit sind üblicherweise schnell ausgebucht), suchten wir die nächste Metrostation auf und kauften dort zuerst einmal wiederaufladbare nol-Cards. Diese werden jeweils am Anfang und am Ende einer Metrofahrt kontrolliert und der gefahrene Betrag abgebucht. Die Silver-nol-Card kostet 24 AED (ca. 6 Fr.) und hat ein Anfangsguthaben von 19 AED (ca. Fr. 4.50) darauf und kann an jeder Station wieder nachgeladen werden, also ähnlich wie die Oyster-Card in London. Sie hat auch Gültigkeit bei den Bussen und beim Tram in Dubai Marina. Sehr praktisch! Es gibt auch die Gold-nol-Card für denselben Preis. Diese berechtigt zum Fahren im vordersten Wagen der Metro, dem Gold-Abteil (entspricht der 1.Klasse). Es wird jeweils ein höherer Fahrpreis berechnet.
Die Dubai Metro fährt total führerlos auf zwei Linien mit einer totalen Länge von 75 km, mit Geschwindigkeiten bis 90 km/h . Teilweise verläuft das Trasse unterirdisch, zum grössten Teil aber auf einem eigenen Hochtrasse 4-6 m über dem Terrain. Alle Stationen sind mit Bahnsteigtüren ausgestattet, welche sich exakt mit den Zugtüren öffnen. Dies dient der Sicherheit, aber nur dadurch können auch die Haltestellen klimatisiert werden. Ein Zug besteht jeweils aus fünf Wagen. Der vorderste ist für Gold-nol-Card-Besitzer reserviert, der zweite Teil für allein reisende Frauen und Kinder., der Rest gilt als 2.Klasse, kann also mit der Silver-nol-Card benutzt werden.
Dubai Mall
So fuhren mir mit der führerlosen Metro etwa 20 Minuten zur Haltestelle Dubai Mall/Burj Khalifa. Von dieser führt ein etwa 800m langer klimatisierter Korridor mit Rollbändern (genannt Metro-Link) zum Einkaufszentrum Dubai-Mall, welches mit etwa 1200 Geschäften eines der grössten Einkaufszentren der Welt ist, Neben einem 24m hohen Wasserfall und einem drei Stockwerke hohen Aquarium mit Haien und Rochen gibt es auch eine Kunsteisbahn und ein Multiplex-Kino mit 22 Sälen. Es waren sehr viele Leute unterwegs, trotz (oder vielleicht wegen) des Feiertags, überraschend viele in der traditionellen Kleidung des Emirates.
Nachdem wir uns satt gesehen und auch etwas gegessen und getrunken hatten (es gibt dort auch sehr viele Imbiss- und Glacé-Stände sowie viele Restaurant, von chinesischen über libanesischen bis zu Pizzerias und Burger-Ketten), machten wir uns auf die Suche nach dem Eingang zum Burj Khalifa.
Burj Khalifa At the Top/Sky
Wir konnten unsere Voucher gegen die richtigen Eintrittsbillete für die Aussichtsplattform des Burj Khalifa umtauschen und durften uns schon in die 17.00 Uhr-Warteschlange einordnen. Die Gruppe wurde von einem Führer übernommen und in ein kleines Wartezimmer geführt, wo uns Tee und Datteln gereicht wurde. Anschliessend ging es durch eine Sicherheitskontrolle (Frauen und Männer getrennt), dann konnten wir unserem Guide zum Lift folgen. Unterwegs erzählte er uns über die Planung und den Bau des grössten Gebäudes der Welt, dass es wegen der Finanzkrise zu einem Baustopp gekommen war und nur Dank der Finanzspritze des Emirs des Nachbaremirats Abu Dhabi der Bau abgeschlossen werden konnte. Deshalb trägt der Turm auch den Namen des Scheich Kalifa bin Zayid Al Nahyan von Abu Dhabi.
Mit einem der schnellsten Lifts der Welt wurden wir in 55 Sekunden in das 124. Stockwerk emporgehoben. Anschliessend ging es mit einem etwas kleineren Lift ins 148 Stockwerk weiter zur Plattform «At the Top/Sky», wo wir mit Süssigkeiten und einem erfrischenden Getränk (Mint Lemon Drink, typisch für den Mittlerern Osten) empfangen wurden. Mit diesem Getränk in der Hand schauten wir uns nun die überwältigende Aussicht an, das Strassennetz, die anderen (viel kleineren) Wolkenkratzer, die Inseln «The World» und in der Ferne auch «Palm Jumeira» im Meer, die neuen Quartiere, und ganz im Dunst sahen wir auch noch das Quartier Deira mit unserem Hotel. Auf einer Seite konnte man auch die Aussicht von einer Aussenplattform geniessen.
Da es bis zum Sonnenuntergang um 18.40 noch etwas dauerte, fuhren wir wieder hinunter in den 124 Stock, da es dort auch noch eine Ausstellung und einen Souvenir-Shop geben sollte. Diese waren dann auch vorhanden, aber auch noch viel mehr Leute, welche auf die untergehende Sonne schauten. Diese verschwand dann einfach langsam im Dunst über dem Meer, ziemlich unspektakulär.
Dubai Fountain
Nach dem Sonnenuntergang wurde es sehr schnell dunkel und wir fuhren mit dem Schnell-Lift wieder nach unten. Wieder in der Dubai Mall angekommen, sahen wir riesige Menschenmengen Richtung Park strömen. Sicherheitsleute lenkten die Ströme auf die richtigen Ausgänge. Draussen waren auch schon sehr viele Leute um den künstlichen See versammelt. Wir wussten, dass da am Abend beim Dubai Fountain Wasserspiele gezeigt würden, wussten aber nicht um welche Zeit. So suchten wir uns schleunigst einen freien Platz, von dem wir das Schauspiel überblicken konnten. Wir mussten dann doch noch eine gute Viertelstunde warten, aber dann ging ein Spektakel los, das kaum zu übertreffen ist:
Rund 1000 Wasserdüsen und über 6000 Scheinwerfer und 25 Farbprojektoren sind auf einer Länge von 275m im künstlichen Lake Burj Dubai installiert und bewegen sich in einer aufwändigen Choreographie zu einer 4-8 minütigen Melodie. Ab 18.00 Uhr wird dieses Schauspiel jede halbe Stunde wiederholt,, aber immer zu einer anderen Musik. Die Fontänen können zwischen 1m und 150m (!) hoch sein, total können pro Sekunde über 80’000 Liter Wasser in die Luft gejagt werden.
Unsere erste Show spielte zur Musik von James Bonds Skyfall, eine gewaltige Vorstellung. Die nächste war ein längeres Stück zu einer arabischen Musik, ein bisschen weniger heftig als die James Bond Musik, mit längeren Tanz-Szenen.
Nach diesen eindrücklichen Shows suchten wir einen Platz in einem der zahlreichen Restaurants im Freien. Wir fanden einen Tisch im Restaurant Siraj mit Emirati und Levantinischer Küche. Es war eine sehr leckere Angelegenheit, dazu ein Wasser und ein Glas Lemon Mint.
Erst spät abends gelangten wir mit der Metro wieder zu unserem Hotel.