Als wir am Morgen relativ früh erwacht sind, gibt es links und rechts vom Zug nur Wald, Sumpf und ab und zu glatte Felsen. Weder Strassen noch Wege noch Häuser waren zu sehen; ausser der Bahnstrecke gab es keine Spuren der Menschheit. Hin und wieder gab es eine einsame Ausweichstelle der eingleisigen Strecke: entweder warteten wir dort bis zu einer halben Stunde einen Güterzug ab, oder ein Zug wartete schon auf unsere Ankunft. So alle 2 bis 3 Stunden gab es eine Ansammlung von ein paar Häuser um einen «Bahnhof» herum, ohne Personal, meist verfallen. Diese Stationen wurden zur Zeit des Dampfbetriebs angelegt, damit die Lokomotiven ihre Vorräte, d.h. Wasser und Kohle ergänzen konnten, sind aber jetzt nur noch Ausweichstellen.
Das Frühstück wurde zwischen 6:30 Uhr und 9:00 Uhr serviert. Man konnte ohne Reservation einfach zum Speisewagen gehen. Dort wurde eine Warteliste geführt, so dass man im anschliessenden Aussichtswagen angenehm warten konnte, bis man dann gerufen wurde. Die Speisewagen-Chefin wies uns einen Platz zu, und aus einer Menü-Karte konnte man aus verschiedenen Menüs auslesen und diese auch noch modifizieren, z.B. Spiegelei, Easy-Over (beidseitig gebratenes Spiegelei), Rührei, gekochtes Ei, mit Schinken, Speck oder Würstchen, braunen, weissen oder Vollkorn-Toast oder mit einem Muffin. Dazu einen Jus und Kaffee oder Tee, Fast alle Wünsche wurden erfüllt und nach kurzer Zeit an den Tisch gebracht.
Die Tisch-Zuteilung war so, dass man eigentlich jedes Mal mit anderen Leuten zusammengestzt wurde, was die Konversation (auch wenn es wegen der Sprache anstrengend war) sehr interessant machte.
Während des Morgenessens wurde unser Abteil in ein Sitz-Abteil umgebaut, so dass wir bei unserer Rückkehr zwei bequeme Sessel vorgefunden haben.
Wir wechselten nun zwischen Dome-Car, Kaffee-Bar-Abteil uns unserem Abteil ab, lasen ein bisschen, fotografierten, studierten die Karten und Beschreibungen und versuchten, uns im Zug zurecht zu finden.
Das Mittagessen war in drei Sitzungen aufgeteilt, wir konnten uns am Vortag für die mittlere Sitzung um 12:30 Uhr einschreiben.
Auch hier konnte man aus der Menü-Karte aus vier verschiedenen Menüs auswählen: Rindfleisch, Fisch, Poulet und Vegetarisch, mit Suppe und oder Salat, zudem gab es am Schluss noch ein Dessert und Kaffee. Wasser gab es auf jeden Tisch, anderes (inkl. Wein und Bier) konnte man gegen Bezahlung ebenfalls bestellen. Jede Schicht hatte 1½ Stunden Zeit, was aber dank der speditiven Bedienung keinen Stress aufkommen liess.
Das Essen war gut und frisch zubereitet!
Als «Höhepunkt des Tages» wurde ein längerer Zwischenhalt angekündigt: Auf der einsamen Station «Hornepayne» war ein 45-minütiger Halt vorgesehen, so konnte der Kehricht entsorgt und teilweise neue Vorräte geladen werden. Alle Passagiere benutzten diesen Halt, um sich die Füsse zu vertreten und den Zug zu fotografieren. Ausser ein paar Häusern und einer Zufahrtsstrasse gab es aber an diesem Ort gar nichts!
Am Nachmittag konnten wir an einem Wine-Tasting im Dome-Car teilnehmen: Nach einer kurzen Anleitung, wie der Wein mit Nase, Zunge und Gaumen geprüft werden soll, konnten wir einen Weisswein und einen Rotwein versuchen, beide aus Kanada. Der Weisswein war fruchtig und gut, der Rotwein ein bisschen zu süss.
Bald wurde unsere Schicht für das Nachtessen aufgerufen (19:00 Uhr). Auch hier gab es wieder die 4 verschiedenene Menüs (Rind, Fisch, Poulet, Vegi), und wir hatten noch mehr Zeit als am Mittag, da die nächste (letzte) Schicht erst um 21:00 Uhr dran war.
Dank dem Wein (bei Probe und beim Nachtessen) schliefen wir wieder schnell ein.