Inside Passage von Port Hardy nach Prince Rupert

Donnerstag, 13. September 2018

Heute war sehr früh Tagwache: Wir mussten uns bereit machen, das Hotel um Viertel nach Fünf Uhr zu verlassen und die ca. 10 km zum Fährhafen zu fahren. Natürlich waren wir nicht die Einzigen beim Auschecken – das halbe Hotel war schon auf den Beinen.

Wir waren pünklich um halb 6 Uhr beim Fährhafen. Schon auf der Zufahrt wurde unsere Reservation geprüft und uns auf die entsprechende Fahrspur gewiesen. Beim Schalter wurde zudem unsere Identität geprüft und die Tickets ausgestellt (wir hatten schon bei der Reservation bezahlt). Wir wurden einer der 6 Kolonnen zugewiesen. Und nun hiess es warten: Eine Warteschlange nach der anderen wurde reingelassen – unsere Spur war die letzte, so kurz vor 7 Uhr. Bei der Einfahrt in die Fähre wurden nochmals Tickets und Identität geprüft, die Leute hier nehmen es ganz genau!
Wir hatten am Vorabend unser Gepäck aufgeteilt in solches, welches im Auto gelassen werden konnte (während der Fahrt hat man nur begrenzt Zugang zum Auto!) und anderes, das wir im Laufe des Tages brauchten.
Mit diesem Tagesgepäck verliessen wir das Auto, es war nicht sehr viel zu schleppen.

Wir hatten zusätzlich eine Tageskabine gebucht, welche etwa Fr.100.- kostete (das Auto kostete ca. Fr.320.-, 2 Personen etwa Fr.280.-). Diese ist mit 2 Betten, WC und Dusche ausgerüstet. Deshalb mussten wir noch zur Reception, um die Chip-Karten für die Kabine abzuholen. So konnten wir das Tagesgepäck sicher verstauen, und wir machten uns auf, um unser Schiff «Northern Expedition» zu erkunden.

Die Fähre der BCFerries ist 8 Stockwerke hoch. Die Autos sind auf Deck 2. Auf Deck 4 sind das bediente Restaurant, die Reception, das Kino und das Selbstbedienungs-Restaurant untergebracht. Auf Deck 5 und 6 sind die Passagierkabinen und diejenigen für die Crew. Zwei Treppenhäuser mit je einem Lift verbinden die einzelnen Decks. Und auf Deck 5 bis 7 kann auf den beiden Seiten und hinten im Freien die Gegend bewundert werden.
Nachdem sich die Fähre um halb 8 Uhr in Bewegung gesetzt hatte, gab es endlich unser Frühstück im Selbstbedienungsrestaurant.
Während wir gemütlich beim Zmorgen waren, kam eine Durchsage des Kapitäns: Orcas (Schwert- oder Killerwale) auf der rechten Schiffsseite – und wir sassen direkt am Fenster auf der richtigen Seite!
Wirklich: Man sah eine Gruppe von etwa 6 Orcas in etwa 200 m Entfernung, zumindest die steil aufragenden hohen Rückenflossen. Abwechselnd tauchten sie auf und verschwanden wieder. Leider war das Schiff schneller als die Tiere, wir hatten sie bald überholt.
Später, als wir gut eingepackt im Freien die langsam vorbeidriftende Landschaft betrachteten, kam eine zweite Meldung vom Kapitän: Buckelwale auf der rechten Schiffsseite: Hier sah man die typischen Wasserfontänen aufsteigen, und ab und zu tauchte ein Wal unter, wobei die Schwanzflosse in einem Bogen aus dem Wasser ragte.

So sahen wir noch einige Male Buckelwale – einmal besser, ein anderes Mal eher nur Spuren (Fontänen).

Über den Mittag wurde auf dem Sonnendeck (ja, inzwischen schien auch die Sonne) ein BBQ-Grill in Betrieb genommen mit ausgezeichnetem Lachs und Poulet vom Grill mit Salat, dazu war auch Wein erhältlich. Wir konnte sogar im Freien essen, allerdings warm eingepackt. Dan Kaffee mit Dessert genossen wir aber im Selbstbedienungsrestaurant, da war es bedeutend weniger zugig 😉

Unterdessen wurde der (einzige) Zwischenhalt in Bella Bella angekündigt. Die Fähre legte mit dem Heck voran (am morgen wurden die Autos über den Bug beladen), und nachdem die Taue festgemacht und die Heckklappe heruntergelassen wurde, verliessen knapp ein Dutzend Fahrzeuge die Fähre. Einige machten auf dem Vorplatz schon wieder kehrt und reihten sich in einer neuen Warteschlange ein: Es waren die Fahrzeuge führ eine Weiterfahrt mit einer anderen Fähre.
Als einziges Fahrzeug wurde ein Lastwagen eingeladen, er musste die Rampe aber rückwärts befahren, damit er in der Fähre für die Ausfahrt in Prince Rupert richtig stand.

Im Laufe des Nachmittags – wir hielten uns ausschliesslich draussen auf – machte sich langsam die Müdigkeit bemerkbar. Da zahlte es sich aus, dass wir eine eigene Kabine hatten: Wir konnten uns hinlegen – von Schlaf aber keine Spur: Wir wollten ja nichts verpassen!

Bei der Begrüssung durch den Kapitän am Morgen wurde mitgeteilt, dass das Schiff seit einigen Tagen Probleme mit einem Antrieb hätte, und dass während der Fahrt ein Motor etwas geschont werden müsse. Dadurch würde die Geschwindigkeit reduziert, und es könnte sein, dass wir etwas verspätet in Prince Rupert ankommen werden. Man unternehme aber alles, dass die Verspätung minimal sein würde.
Genau dies hatte uns die Reederei schon 3 Tage zuvor per E-Mail angekündigt: Die Ankunft in Prince Rupert könnte sich von 23.30 Uhr bis gegen 2.30 Uhr verzögern. Da danach noch im Hotel eingecheckt werden muss, machten wir uns auf eine kurze Nacht bereit!

Obwohl wir zuerst geplant hatten, am Abend im feinen Restaurant zu dinieren, entschieden wir uns dann doch wieder für das Self Service Restaurant: Wir hatten einfach zuwenig Hunger!
Noch einmal wurden Wale gesichtet, und einmal sogar ein paar Seehunde, welche am Ufer entlang schwammen und kleine Sprünge machten.

Gegen neun Uhr war es draussen so dunkel geworden, dass man die Ufer des Grenville Channel nicht mehr sah, obwohl die Breite dieser Wasserstrasse kaum mehr als 300 m war. So zogen wir uns in die Kabine zurück, um zu lesen und diesen Bericht zu schreiben (offline, da kein Wi-Fi vorhanden war).

Dazwischen gingen wir ein paarmal zur Information, weil dort auf einem Bildschirm die aktuelle Position, die Entfernung zum Ziel (in km) und die aktuelle Geschwindigkeit (in Knoten) angegeben wurde. Mit etwas Rechnen kann daraus die ungefähre Ankunftszeit ausgerechnet werden: Wir waren kaum verspätet, auch wenn dazwischen ab und zu nur ein Motor voll lief (sichtbar jeweils an der Spur im Wasser)!

Und wirklich: Um 22.45 Uhr wurde die Ankunft angekündigt. und um 23:30 Uhr (pünktlich!) konnten wir die Fähre verlassen.

Unser Hotel «Prestige Prince Rupert» wurde nicht nur von uns gebucht. gefühlt 50 weitere Gäste standen in der Reception Schlange. Es wurde aber speditiv gearbeitet, und um Mitternacht konnten wir ins Bett.

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