Fahrt über den Icefields Parkway

Dienstag, 25. September 2018

Am Morgen fuhren wir aus Jasper auf dem Highway 93, genannt Icefields Parkway, in Richtung Süden. Schon nach 30km kam die erste Sehenswürdigkeit: Beim Athabasca Fall fällt der Fluss 22 m in die Tiefe, und dies bei einer Breite von nur etwa 30 m. Der Athabasca River führt hier meistens zwischen 100 und 200 m³/s, jetzt im Herbst hat er aber viel weniger Wasser. Eindrücklich ist vor allem, wie sich der breite Fluss in das Gestein gegraben hat und sich nun durch die enge Schlucht zwängen muss:

Nach weiteren 24 km gibt es schon wieder einen Wasserfall zu besichtigen: Der Sunwapta  Fall, ein etwas kleinerer Wasserfall eines Seitenflusses des Athabasca. Er fällt in einer sehr engen Schlucht etwa 18 m tief, mit zahlreichen Auswaschungen unter den Seitenfelsen.

Wir waren nun schon auf 1400 m Höhe, und die Strasse stieg unaufhörlich, während wir weiter dem Tal folgten. Wir legten einige Zwischenhalte ein, nur um die Landschaft  und die Bergkulisse zu betrachten und zu fotografieren:

Gegen 12 Uhr erreichten wir das Icefield Centre auf knapp 200 m Höhe, um den Ausflug auf den Gletscher zu buchen. Aber beim Schalter verkündete eine Tafel, dass alle Fahrten bis 16 Uhr ausgebucht wären. Nach kurzer Überlegung buchten wir für die nächste verfügbare Fahrt . Die Preise sind (wie überall bei den Ausflügen im Jasper Nationalpark) happig: $109 pro Person, also ca. Fr. 85.-. Aber da wir ja schon mal da waren …

Inbegriffen war ein zusätzlicher Ausflug zum Glacier Skywalk, einer Plattform 200m über dem Sunwapta Valley, welche mit einem Boden aus Glas eine Mutprobe sein soll. Wir reservierten dafür den nächst möglichen Termin um 12.45 Uhr.

Da beim Glacier Skywalk selbst keine Parkplätze zur Verfügung stehen, wurde ein Bus-Shuttle zu dieser etwa 2 km entfernten Attraktion eingerichtet. Fast wie bei einem Flughafen gibt es Gates für den richtigen Bus. Wir reihten uns in die richtige Warteschlange ein und fuhren pünklich mit dem Bus die kurze Fahrt zur 2014 eröffneten Sehenswürdigkeit.
Der etwa 400m lange Zugang zur gläsernen Plattform, genannt Cliff Walk, ist mit lehrreichen Hinweistafeln zu Fauna und Flora, zu Geografie und zum Aufbau der Gletscher, aber auch zum Bau dieses spektakulären Bauwerks versehen.

Die gläserne Plattform reicht etwa 35 m aus der Felswand hinaus, und ein bisschen ein mulmiges Gefühl kommt einem schon auf, wenn man dann zu den Füssenhinunter schaut und darunter durch das Glas die Felsen in 200 m Tiefe erblickt. Aber die Sicht zu den Bergen und hinunter ins Tal aus dieser Vogelperspektive ist doch einzigartig!

Mit dem Shuttle-Bus ging es wieder zurück zum Icefield Centre. Da wir doch noch genug Zeit hatten, bis unser Ausflug auf den Gletscher startete, Fuhren wir mit dem Auto noch zum Ende der Gletscherzunge. Vom unteren kleinen Parkplatz wandertn wir Richtung Gletscherzunge hinauf, jedenfalls soweit wir konnten. Bis zum Gletscher war nur in Begleitung eines Bergführers erlaubt, aber wir bekamen dann doch einen ersten Eindruck von der gewaltigen Eismasse. Der Gletscherwind war dort ziemlich stark und kalt, so dass wir schon nach kurzer Zeit wieder ins Auto zurück marschierten und dann zum Icefield Center zurück fuhren, wo wir im Restaurant eine Kleinigkeit assen.

Gegen 15.45 Uhr reihten wir uns in die Warteschlange zum Gletscher-Bus ein. Der Bus brachte uns auf die Moräne hinauf (andere Fahrzeuge hatten dort keine Zufahrt), wo wir in die mächtigen Ice Explorer umsteigen konnten.
Im Kriechgang ging es dann den äusserst steilen Weg von der Seitenmoräne auf den Gletscher hinunter (nach Angaben des Fahrers die steilste, ungeteerte Strasse Kanadas), anschliessend einige hundert Meter auf dem Gletscher hinauf zum Gletscher-Parkplatz.

Es waren schon ein paar andere Ice Explorers dort und natürlich auch einige Dutzend Leute. Beim Aussteigen erwarteten wir eine glatte Oberfläche und waren dementsprechend vorsichtig. Dies war aber nicht nötig, die Oberfläche war rauh, man konnte gehen wie auf gepresstem Schnee.

Wir hatten eine halbe Stunde Zeit, die Umgebung etwas anzuschauen, wobei eine Abschrankung den sicheren Bereich markierte. Langsam wurde es doch kalt, es war inzwischen schon nach 17 Uhr, und wir waren froh, wieder mit dem Ice Explorer und dem Shuttlebus zurück zum Icefield Centre zurück zu kehren.

Da wir noch am selben Abend über 130 km nach Lake Louise fahren mussten und dabei noch zwei über 2000 m hohe Pässe überqueren mussten (Sunwapta Pass und Bow Pass), und es inzwischen schon sehr spät war (gegen 18 Uhr), fuhren wir zügig los. Dabei mussten wir halt an weiteren Sehenswürdigkeiten, wie den Blick auf den berühmten Peyto Lake, auslassen.

Gegen halb neun kamen wir in unserem nächsten Unterkunft, dem Baker Creek Mountain Resort bei Lake Louise an, gerade noch rechtzeitig für ein gutes Nachtessen im Bistro des Resorts.

 

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Dieser Kommentar wird erst im Web veröffentlicht, wenn er von Monika akzeptiert worden ist.
Haben Sie deshalb etwas Geduld, aber dafür haben Spam-Einträge keine Chance.