Fahrt von Stewart nach New Hazelton

Sonntag, 16. September 2018

Da unsere Gastgeber heute selbst eine Wanderung machen wollten (nach ihren Angaben der erste freie Tag nach 4 Monaten) waren auch wir etwas früher aufgestanden. So konnten wir etwa 250 km nach New Hazelton schon vor 9 Uhr in Angriff nehmen. Im wesentlichen ging es 200 km wieder auf dem Weg zurück, auf dem wir zwei Tage vorher nach Stewart gefahren waren, wieder am eindrücklichen Bear Glacier und  bei der Abzweigung nach Alaska vorbei.

Heute war der Verkehr auf der Strasse noch spärlicher, so alle 20 Minuten ein Auto. Kurz vor der Einmündung in den Highway 16 nach Osten, genannt Yellowhead Highway, entschlossen wir uns einen kleine Umweg durch das Dorf Kitwanga (Gitwangax) der First Nations zu machen. Und da geschah es:

Auf dem Gebiet des Dorfes sah ich etwas Schwarzes im Gebüsch unmittelbar an der Strasse sich bewegen. Ich hielt dort an: Ein Schwarzbär naschte an den Beeren eines Gebüsches, schaute zu uns und naschte weiter.
Unser erster Bär, keine 3 Meter entfernt!
Ich auf der Fahrerseite konnte nur den Hals etwas recken, aber Monika konnte durch das Fenster ein paar recht gute Fotos machen. Nach etwa einer Minute fand der Bär bessere Beeren etwas weiter im Gebüsch, und man sah nur noch die Äste wackeln.
Leider zeigte er sich nicht mehr.

Bald schon kamen wir in New Hazelton an; da es etwas früh für einen Zimmer-Bezug war, wollten wir noch das Dorf ′Ksan besuchen, ein Freilichtmuseum über die Ureinwohner. Das Museumsgebäude war offen, die anderen leider nicht, da sie nur mit einer Führung besucht werden konnten und es leider diesen Sonntag keine Führungen gab.
Es waren alles Langhäuser aus Holz, in denen gewohnt, gearbeitet und auch gefestet worden war. Diese Häuser werden auch heute noch für die Schulung der Schnitzerei und Malerei und für Feste benützt, da es in der Umgebung etwa 8 Dörfer der First Nations, wie die Ureinwohner korrekt genannt werden, gibt. Aber der Platz mit diesen Langhäusern und den Totempfälen war trotzdem sehenswert.

Als nächstes nahmen wir uns eine Besichtigung von Old Hazelton vor. Dies war ebenso ausgestorben, eine kanadische Kleinstadt mit Häusern wie beim Film. Sie war einmal das Tor zum Norden für die Goldgräber und Einwanderer, der Fluss Skeena wurde mit Dampfschiffen im Stile der Mississippi-Dampfer befahren, um Nachschub zu erhalten, welcher gelagert und umgeladen werden musste. Mit dem Bau der Eisenbahn um 1900 war aber die Blütezeit vorbei: Nun ist aber alles vorbei, knapp 700 Bewohner zählen New und Old Hazelton heute zusammen, und Old Hazelton ist auch schon fast ein Freilichtmuseum.

Inzwischen war es Zeit für das Check-In im «Robber’s Roost Motel». Nach dem Einkauf im Dorfladen, in dem fast alles gekauft worden kann (wie bei uns etwa im Otto’s) assen wir Znacht im benachbarten Chinesischen Restaurant, wo sich herausstellte, dass die Serviertochter ganz gut Schweizerdeutsch sprach, weil ihre Eltern aus der Schweiz in Kanada eingewandert waren. Sie selbst war aber nie in der Schweiz.

 

 

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