07.07.2016
Was sich gestern Abend schon angekündigt hat: Heute ist hier wirklich schlechtes Wetter. Nebel, Nieselregen, Wind. Deshalb beschliessen wir, diesem Wetter auszuweichen und uns im Boden zu verkriechen – mit anderen Worten, wir besuchen die Schiefermine in Blaenau Ffestiniog. Diese Kleinstadt war einst das Zentrum für hochwertigen Schiefer, der in die ganze Welt verschifft wurde (und immer noch wird). Davon zeugen die riesigen Schuttberge von Abraum rund um die Stadt. Einen Teil der Mine kann mit einem Guide besichtigt werden:
Nach dem Fassen der Helme mit Stirnlampen fuhren wir mit einer Art Schräglift 150m in die Tiefe. Dort wurden wir von Abbau-Kammer zu Abbau-Kammer geführt und überall war etwas zur Geschichte der Mine und vor allem zu den Arbeitsbedingungen im 19. Jahrhundert zu sehen oder zu hören. In absoluter Dunkelheit (Die Kerzen wurden nur auf dem Weg zur Arbeit angezündet, aber dann wieder gelöscht, da sie vom Bergmann selbst bezahlt werden mussten). Unter Tag ist es konstant 5-7 C kalt, und immer feucht. (Diese Bedingungen werden heute genutzt, um einen Walisischen Käse reifen zu lassen – es lagern 20 Tonnen davon in der Tiefe). Der Berg ist ganz durchlöchert; es existieren über 250 bis zu 20m hohe Kavernen.
Nach dieser eindrücklichen Tour (ca. 2 Std) im Untergrund waren wir froh, wieder ans Tageslicht zu kommen und uns im Minenrestaurant an einer warmen Suppe aufwärmen zu können.
Da noch genügend Zeit war, fuhren wir noch zum Caernafon Castle, eine weitere (englische) Festung von Eduard I. aus dem Jahre 1283. Wir kamen gerade rechtzeitig zur letzten Führung durch die Burg. Dabei wurde uns anschaulich die Geschichte von Wales erzählt, wie es immer wieder von England zu erobern versucht wurde.